19. Februar 2011: Über 60 Jugendliche hatten an diesem trüben und kalten Samstag den Weg nach Köln-Porz gefunden. Das farbenfrohe Ambiente der Glashütte gab einen angenehmen Rahmen für kreatives Arbeiten. Die jungen Leute kamen aus den unterschiedlichsten Stadtteilen. Gemeinsam war ihnen, dass sie in einer Schülerfirma aktiv arbeiten und im Kölner Netzwerk Schülerfirmen organisiert sind. Die Arbeit in einer Schülerfirma bietet eine ideale Möglichkeit für Schülerinnen und Schüler, sich im Schutzraum Schule beruflich auszuprobieren. ConAction betreut das Netzwerk und führt Weiterbildungsveranstaltungen für die Jugendlichen durch.

Unter fünf verschiedenen Workshops konnte bei der Anmeldung ausgewählt werden: Produktentwicklung für Caterer, Buchführung für Schülerfirmen, Marketing, Firmenpräsentation und Produktentwicklung für Dienstleister.

Der Workshop Produktentwicklung für Caterer fand unter Anleitung eines Profi-Kochs als praktische Übung in der Küche statt. Schwerpunkt war die Verwendung regionaler Produkte; als angenehmer Nebeneffekt sollte das Ergebnis des Workshops alle Teilnehmer verpflegen.

Gemüse aus der Region war ein Schwerpunkt des Speisenangebotes. Ebenso wurden für verschiedene Gerichte Pilze anstatt Fleisch eingesetzt. Wie bereits an den verlockenden Gerüchen deutlich wurde, die bald das Haus durchzogen, mit großem Erfolg.

Im Workshop Firmenpräsentation ging es darum, die Schülerfirma und ihre Produkte bei Veranstaltungen ins rechts Licht zu setzen. Es galt die Devise: Es darf gebastelt werden. Anhand von Modellen aus Papier konnten die Jugendlichen ausprobieren, welche Farben oder Anordnungen die Aufmerksamkeit des Betrachters am besten wecken.

Besonders beliebt bei den Teilnehmern war der Workshop Marketing, durchgeführt von Beau Bureau. Nach einer theoretischen Einführung waren die Schülerinnen und Schüler aufgefordert, Zeitungsanzeigen, die ihnen besonders gefielen, nach bestimmten Kriterien zu bewerten. Ausgehend davon konnten sie eigene Ideen entwickeln.

Intensive Computerarbeit gab es im nächsten Workshop. Unter Produktentwicklung für Dienstleister hat man sich ein intensives Brainstorming vorzustellen: Was für Veranstaltungen kann eine Schülerfirma anbieten und für Kunden durchführen? Die Schülerinnen und Schüler, die alle vom BK Deutz kamen, sind zweisprachig aufgewachsen und wollten ihren kulturellen Hintergrund in die Arbeit der Schülerfirma miteinbringen. Im Laufe der Diskussion ergaben sich verschiedene Möglichkeiten z.B. durch Verwandte in der Türkei Produkte wie Nüsse, Honig, Parfüm und Schmuck in die Angebotspalette mitaufzunehmen. Am Ende stand nicht nur eine gut recherchierte Dokumentation der Produktideen, sondern eine to-do-Liste für die alltägliche Arbeit in der Schülerfirma.

Buchführung – jede Schülerfirma muss sich damit herumschlagen, doch wer befasst sich schon gerne mit diesem trockenen Thema? Die Kölner Bank, die den Workshop durchführte, hatte als Überraschung ihre „mobile Bank“ mitgebracht. Ausgehend von der Bank zum Anfassen lernten die Jugendlichen die Hintergründe und Notwendigkeiten der finanziellen Seite ihrer Schülerfirma kennen. Von Angebot und Nachfrage über die Preisfindung – Was kann eine Schülerfirma für wieviel verkaufen? - bis zu den rechtlichen Anforderungen an eine Rechnung und die verschiedenen Zahlungsmöglichkeiten und -wege reichten die Themen. Und von Langeweile keine Spur!

Und dann war das Büffet eröffnet: Alle fanden sich in der Halle ein und plünderten diszipliniert die Köstlichkeiten, die der Catering-Workshop in der Zwischenzeit vorbereitet hatte. Groß war die Begeisterung.

Nach dem guten Essen fiel es nicht leicht, weiterzumachen, doch im Workshop Buchführung gab es paar spielerische Einlagen zum Wachwerden, zum Catering gehörte die wirklich verdienstvolle Aufgabe des Spülens, beim Marketing wurden Visitenkarten hergestellt...

… über den Computern rauchten wieder die Köpfe, doch beim Workshop Firmenpräsentation gab es richtig was zu sehen. Michael (13), stellte sein Modell einer Messepräsentation vor. Er ist Geschäftsführer der Schülerfirma „Weichholz und Hardware“ in Köln-Bickendorf und normalerweise eher mit Konferenzen und Besprechungen befaßt. Hier konnte er zeigen, wie für ihn der Stand seiner Schüerfirma bei der nächsten Veranstaltung aussehen könnte.

Auch die anderen Arbeitsergebnisse konnten sich sehen lassen. Was auf den ersten Blick wie eine Puppenstube wirkte, stellte sich als anspruchsvolles Konzept mit kreativen Ideen heraus.

Auf der Ausbildungs- und Schülerfirmenbörse, die regelmäßig im April im Historischen Kölner Rathaus stattfindet, könnten bereits einige neue Ideen der Präsentation umgesetzt werden.

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